Ein Netzfilter ist ein elektrisches Bauteil zur Reduzierung von Störungen auf elektrischen Leitungen. Netzfilter werden in elektrischen Geräten eingebaut, um einerseits das Gerät vor Störungen aus dem Netz zu schützen, andererseits um zu verhindern, dass das Gerät Störungen ins Netz aussendet.
Als Netzfilter werden in der Regel Induktivitäten in Form von Entstördrosseln oder Entstörkondensatoren eingesetzt.
Entstörkondensator
Entstörkondensatoren leiten Hochfrequente Störströme gegen Masse oder den Neutralleiter ab. Bei den Kondensatoren unterscheidet man zwischen x-Bauform und y-Bauform. Bei beiden Bauformen stellt der Kondensator für das hochfrequenten Störsignal eine niedrige Impedanz dar, sodass der Störstrom abfließen kann.
x-Bauform
Bei der x-Bauform werden die aktiven Leiter über einen Kondensator miteinander verbunden. Hierdurch können Gegentaktstörungen unterdrückt werden, also Störspannungen, welche zwischen den aktiven Leitern vorhanden sind.
y-Bauform
Bei der y-Bauform wird mit zwei Kondensatoren jeweils ein aktiver Leiter gegen Erde, also den Schutzleiter geschaltet. Hierdurch können Gleichtaktstörungen unterdrückt werdne, also Störsignale, die auf allen aktiven Leitern gegen Masse vorhanden sind. Die y-Bauform wird überwiegend bei 1-Phasen-Wechselstrom-Geräten eingesetzt. Da dort nicht festgelegt ist, auf welcher Ader der Zuleitung die Phase liegt, müssen beide Adern mit einem Kondensator gegen Masse geschaltet werden. Durch einen y-Kondensator wird die Basisisolierung eines Schutzklasse I Gerätes überbrückt. Ist der Schutzleiter unterbrochen, liegt durch den über die beiden Kondensatoren gebildeten Spannungsteiler die halbe Netzspannung am Gehäuse. Der in diesem Fall über den y-Kondensator geleitete Ableitstrom darf auch aus diesem Grund einen Wert von 3,5 mA (0,5 mA bei medizinische Geräten) nicht überschreiten um eine Gefährdung auszuschließen.